Das Wohnhaus an der Birmensdorferstrasse 299 war in einem schlechten Zustand. Etliche Bauteile des Gebäudes wiesen einen Erneuerungsbedarf für den nächsten Lebenszyklus von 30 Jahren auf. Die Gas-, Öl- und Holzfeuerungen in den Wohnungen werden durch eine Sole-Wasser Wärmepumpe ersetzt. Küchen und Bad werden komplett erneuert. Sie sind so angelegt, dass die gut funktionierende Grundrissstruktur erhalten bleibt und minimale räumliche Anforderungen erfüllt werden.
Die energetische Sanierung der Fassade umfasst die Dämmung der Südfassade, den Fensterersatz, die Dämmung von Kellerdecke, Estrichboden, Terrasse und Lukarnen. Bei der Strassenfassade mit den verspielten Kunststeinelementen werden nur die Fenster ersetzt.
Ein Balkonanbau dient als willkommene Erweiterung der Küche. Das Konzept verweist auf den typischen Balkon der Jahrhundertwende: eine profilierte Balkonplatte wird zusätzlich auf Konsolen abgestützt, welche in der Fassade eingespannt sind. Die Konsolen werden zu Rahmen erweitert und leiten die Kräfte vor der Fassadenebene ab. Sie bilden das (moderne) statische Element, welches durch grösseren Hebelarm zu kleineren Verankerungskräften in der Fassade führt. Der Eingriff in die bestehende Gebäudestruktur wird so minimiert. Die Stützen werden zur Konsole oder zum Überzug, dienen als Brüstung und werden zum Sichtschutz. Die konstruktiven Elemente wie Platte, Stütze, Konsole und Brüstung bilden so eine (kräfte-) spielerische Skulptur.